Das Gehalt eines Projektleiters in der Schweiz

Mit welchem Gehalt können agile und klassische Projektmanager und Projektmanagerinnen rechnen? Die siebte Gehaltsstudie der Deutschen Gesellschaft für Projektmanagement ist dieser Frage nachgegangen.

Wieviel verdient ein Projektleiter?

An der jedes zweite Jahr stattfindenden Gehaltsstudie für Projektmanagement im deutschsprachigen Raum nahmen dieses Mal mit 1650 Projektmanagern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mehr Personen an der aktiven Befragung teil als jemals zuvor – ein klares Indiz dafür, dass der Beruf der Projektmanagerin bzw. des Projektmanagers eine steigende Relevanz erlangt hat.

So entspricht der mittlere Jahresbruttolohn eines Projektleiters in der Schweiz bei 100 Prozent Arbeitspensum inklusive 13. Monatslohn und Bonus durchschnittlich 97.493 Schweizer Franken.

Projektleitergehalt steigt mit Erfahrung und Ausbildung

Dass sich eine Karriere im Projektmanagement lohnt, ist hiermit klar bestätigt. Weiterhin zeigt sich, dass besonders Weiterbildungen und die anschliessende Zertifizierung beim Gehalt eine grosse Rolle spielen. Besonders die Inhaber von agilen Zertifikaten weisen in der Regel auch ein höheres Gehalt auf. Doch nicht nur verdienen sie mehr, auch können sie überdurchschnittliche Erfolge mit ihren Projekten verbuchen. Erstaunlich ist es jedoch, dass die agilen Vorgehensmodelle bisher nur bei wenigen Unternehmen tatsächlich zum Einsatz kommen. Dies sind in der Regel eher kleine oder aber sehr grosse Unternehmen, in den mittelgrossen Unternehmen tut sich bislang eher wenig, auch wenn sie laut der Befragung zum Thema agile Herangehensweisen insgesamt positiv eingestellt sind.

Die Studie der Deutschen Gesellschaft für Projektmanagement zeigt auf, dass besonders das agile Mindset im oberen Management eine essenzielle Voraussetzung für den Erfolg agiler Herangehensweisen darstellt. Offensichtlich besteht hier ein dringender Handlungsbedarf, um die Führungskräfte vom Nutzen der agilen Vorgehensmodelle zu versichern.

Lohnunterschiede zwischen Mann und Frau

Zu denken gibt auch, dass weibliche Projektmanager trotz aller Anti-Diskriminierungs-Initiativen und Gehaltsdebatten in den letzten Jahren immer noch ganze 11,3 Prozent in Deutschland und 21,5 Prozent in Österreich weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen. Besonders hoch ist dieser Gehaltsunterschied bei den variablen Gehaltsbestandteilen. Hier liegen die deutschen Projektmanagerinnen mit 37 Prozent hinter ihren männlichen Kollegen, in Österreich sogar um 56 Prozent.

Dass es auch im Jahr 2020 noch derart gravierende Geschlechterunterschiede beim Gehalt gibt, sollte nicht nur die Projektmanagerinnen, sondern auch deren Vorgesetzte sowie die Personalabteilungen, die Gewerkschaften und auch die Politik alarmieren.
Doch auch positive Entwicklungen zeichnen sich in der Studie der GPM ab. Denn bei den Berufsanfängern verdienen die jungen Frauen genauso viel wie deren männliche Kollegen, und es bleibt zu hoffen, dass die neue Generation die unfairen Gehalts- und Karrierebedingungen nicht mehr erfahren muss. Generell zeigten die jungen Frauen eher wenig Bewusstsein für Diskriminierung auf, was man sowohl positiv als auch negativ werten kann. Positiv, da es zeigt, dass die jungen Frauen in Schule und Uni eine Gleichbehandlung erfahren haben. Negativ, da es ihnen eventuell an Sensibilität mangelt, die subtilen Formen der Diskriminierung von Frauen wahrzunehmen.

Wettbewerbsfähigkeit von Projektleitenden

In der Studie wurde der Schwerpunkt vor allem auf das Thema Agilität in Organisationen gesetzt. Die Mehrheit der Projektmanager und Projektmanagerinnen hatte offensichtlich erkannt, dass es hierbei nicht um das Finden der einen ultimativen Methode geht, sondern dass es mehr Sinn macht, alle verfügbaren Projektmanagement-Methoden einzusetzen, mit denen das beste Ergebnis für das Unternehmen erzielt wird. Individuen wie auch Organisationen müssen ihre dynamischen Fähigkeiten auf kontinuierlicher Basis weiterentwickeln, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.