In jedem Unternehmen arbeiten Menschen miteinander, denen im Arbeitsalltag Fehler unterlaufen. Wie die Firma damit umgeht, ist eine Frage der Normen und Werte, die sie sich selbst setzt. Ein solches Wertesystem ist wesentlich, um als Gesamtheit miteinander zu funktionieren und erfolgreich zu sein. Die Art und Weise, mit der Fehler in einer Organisation bewertet werden, gilt als zentraler Indikator für ihren Erfolg. Ein Unternehmen, das Fehler als Lernquelle versteht und nicht als Misserfolge, zeichnet sich durch eine konstruktive Fehlerkultur aus. Wir vermitteln hierzu relevantes theoretisches und praktisches Wissen in unseren Ausbildungskursen IPMA Level C und IPMA Level D.
Was du hier lernst:
Die wichtigsten Aspekte
Viele Unternehmen sind es gewohnt, Fehler zu tabuisieren oder zu sanktionieren. Die Bewertung ist entsprechend negativ und von Schuldzuweisungen geprägt. Führungskräfte weisen dabei meist eine eigene Verantwortung von sich und Mitarbeiter lernen, dass Fehler nicht akzeptiert werden und möglichst nicht benannt werden sollten.
Eine konstruktive Fehlerkultur ist das genaue Gegenteil. Sie basiert auf dem Grundverständnis, dass Fehler nutzbringend für das Vorankommen und die Weiterentwicklung eines Unternehmens sind.
Massgeblich sind hierbei vor allem
– Fehlerakzeptanz
– Offenheit
– Fehleranalyse
– Vorbildfunktion
– Feedback
Fehlerakzeptanz
Fehler sind menschlich. Sie gehören zum Leben dazu, dabei bildet die Arbeitswelt keine Ausnahme. Es ist sinnvoll, die Ursachen zu erkennen und zu verstehen, um Veränderungen sowie Verbesserungen möglich zu machen. Schuldzuweisungen und verunsichernde Kritik sind dabei jedoch vollkommen fehl am Platze. Daraus resultieren in Folge Verschweigen und Vertuschen von Fehlern anstatt sie zu verstehen und zu nutzen. Es gilt zu akzeptieren, dass Fehler zu jedem Menschen dazu gehören und die Basis allen Lernens sind.
Offenheit
Wenn Fehler entdeckt werden, ist es wesentlich, sie anzusprechen und entsprechende Lernschritte daraus abzuleiten. Hier ist immer auch der Vorgesetzte gefragt, von jeglichem Vorwurf Abstand zu nehmen, sondern stattdessen gemeinsam die Ursachen zu erkennen. Ein offener, zugewandter und insbesondere auch wertschätzender Umgang sorgen nicht nur eine angstfreie Atmosphäre. Sie führen auch dazu, dass Mitarbeiter kreativer werden und im weiteren Verlauf zunehmend weniger Fehlerketten entstehen.
Fehleranalyse
Wenn Fehler entdeckt werden, ist eine Analyse wichtig, um einen sinnvollen Umgang daraus ableiten zu können. Dabei basiert die Ursachenforschung immer auch auf dem eigenen Verhalten. Eine konstruktive Fehlerkultur erfordert ein Einbeziehen aller Beteiligten und setzt nicht den Fokus auf die Person, bei der ein Fehler final stattgefunden hat. Die Fehleranalyse führt zu einer Fehlerbewertung, die jedoch keine Bewertung der Person bedeutet, sondern der Gesamtsituation, die zum Fehler geführt hat. Selbstreflexion ist hier ebenso Bestandteil der Analyse wie eine Einschätzung von Risiken und künftigen Veränderungsmöglichkeiten.
Vorbildfunktion
Um eine konstruktive Fehlerkultur in einem Unternehmen zu etablieren, bedarf es einer Vorbildfunktion durch Führungskräfte und Geschäftsführung. Nur wer sich seiner Modellfunktion bewusst ist, kann einschätzen, wie wegweisend das eigene Verhalten für den Umgang aller Mitarbeiter mit Fehlern ist. Je reflektierter, transparenter und akzeptierender Vorgesetzte bei gemachten Fehlern sind, desto leichter fällt es dem gesamten Personal, diese Fehlerkultur zu verinnerlichen.
Feedback
Eine konstruktive Fehlerkultur beinhaltet auch eine Kultur des Feedbacks. Hierbei geht es um die richtige Art der Rückmeldung sowohl von Fehlern als auch von Fehlverhalten. Nicht jeder Fehler ist geeignet, positive Lernerfolge zu generieren. Manches Fehlverhalten kann auch einen Vertrauensbruch zur Folge haben oder so folgenschwer sein, dass ein richtiger Umgang problematisch ist. Häufig lassen sich jedoch Folgeschäden deutlich reduzieren, wenn das Eingeständnis von Fehlern angstfrei und auch sanktionsfrei möglich ist. Konstruktive Mitarbeitergespräche auf regelmässiger Basis mit der Möglichkeit zu gegenseitiger Rückmeldung sind hierbei wesentlich.
Sowohl der Umgang mit Feedback als auch die grundsätzliche Implementierung einer konstruktiven Fehlerkultur in einem Unternehmen lassen sich erlernen. Die Kurse IPMA Level C und IPMA Level D liefern dabei das erforderliche Know-how.