Rezertifizierung IPMA Level C

Die International Project Management Association (IPMA) ist ein Dachverband und eine Zertifizierungsstelle für Projektmanagement innerhalb Europas. Sie versteht sich als internationales Netzwerk für Projektexperten, dessen Ziel es ist, Projektmanagementpersonal weltweit zu qualifizieren und zu zertifizieren.

Derzeit sind 70 Mitgliedsverbände aktiv, um den Austausch zwischen Mitgliedern und die Verbesserung von Projektmanagementkompetenzen zu fördern. Basis für die Personenzertifizierung ist das international abgestimmte und weltweit anerkannte Vier-Ebenen-System, das Einsatzgebiete und Funktionsbereiche in der Projektmanagementpraxis definiert. IPMA-Zertifizierungen belegen Wissen, Erfahrung und Kompetenz am Puls der Zeit, was gerade in einer Arbeitswelt, die immer dynamischer und schnelllebiger wird, von Bedeutung ist. Kein Wunder, dass die IPMA bereits unzählige Projektmanagerinnen und Projektmanager zertifiziert hat – Tendenz steigend.

Zu diesem Umstand trägt auch die Tatsache bei, dass IPMA-Zertifizierungen weltweit anerkannt sind – genauer gesagt in 70 Ländern auf allen Kontinenten. Um das hohe Qualitätsniveau des Vier-Ebenen-Systems der IPMA zu gewährleisten, hat die IPMA es sich zur Aufgabe gemacht, die Erfahrung, das Wissen und die Persönlichkeit der Bewerberinnen und Bewerber regelmäßig auf den Prüfstand zu stellen. Das gilt auch für Personen, die bereits über eine Zertifizierung verfügen: Die Zertifikate sind per Definition lediglich fünf Jahre lang gültig – anschließend muss das Zertifikat bei der jeweiligen Zertifizierungsstelle erneuert werden.

Was du hier lernst:

Das Ziel

Für Unternehmen bietet eine IPMA-Zertifizierung zahlreiche Vorteile. Denn nicht nur etablieren sie dadurch einen internen Qualifikationsstandard – sie sichern sich gegenüber ihren Wettbewerbern auch einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Zudem gibt eine IMPA-Zertifizierung den Zertifizierten die Möglichkeit, ihre Projektmanagementkompetenz gegenüber den Kunden nachzuweisen. So darf die Kurzbezeichnung des jeweiligen Zertifizierungslevels zum Beispiel auf Briefpapier und Visitenkarten angeführt werden. Je nach Wissen und Erfahrung des Bewerbers wird die Zertifizierung in vier unterschiedliche Levels unterteilt, die in einem entsprechenden Schwierigkeitsgrad evaluiert und bewertet werden: Level A, Level B, Level C und Level D.

Eine Rezertifizierung alle fünf Jahre gewährleistet, dass zertifizierte Projektmanagerinnen und Projektmanager ihre Kompetenzen permanent ausbauen, sich also kontinuierlich weiterbilden. Im Folgenden soll es ausschließlich um die Rezertifizierung IPMA Level C gehen, die sich an Projektmanagerinnen und Projektmanager richtet, die bereits über einige Jahre Erfahrung im Planen und Steuern von Projekten verfügen.

Die Voraussetzungen

Grundsätzlich kann die Einreichung der Unterlagen für eine IPMA-Rezertifizierung frühestens sechs Monate vor Ablauf der fünfjährigen Zertifikatslaufzeit vorgenommen werden. Der Rezertifizierungsantrag muss dabei stets entsprechend des vorhandenen Zertifikats eingereicht werden. Die oder der Antragsstellende hat in diesem Zusammenhang den Nachweis zu erbringen, dass sie oder er seit der erstmaligen Zertifizierung oder letzten Rezertifizierung die notwendigen Weiterbildungen absolviert, also genügend praktische Erfahrungen im Projektmanagement gesammelt hat, um ihre oder seine Kompetenzen auf dem neuesten Stand zu halten.

Es gilt, dass während der fünfjährigen Laufzeit mindestens 30 Monate praktische Erfahrungen im Projekt-, Programm- oder Portfoliomanagement gemacht werden müssen. Zudem gilt es, mindestens 175 Stunden Weiterbildung im Projekt-, Programm- oder Portfoliomanagement zu absolvieren.

Sollten die nachgewiesenen Weiterbildungen nicht ausreichen, um das vorhandene Zertifikat zu verlängern, besteht auch die Möglichkeit, es auf einem tieferen Level weiterzuführen – vorausgesetzt, die entsprechenden Voraussetzungen sind erfüllt. Projektmanagerinnen und Projektmanager, die darüber nachdenken, ihr Zertifikat auf einem tieferen Level weiterzuführen, sollten sich allerdings darüber im Klaren sein, dass sie bei der nachfolgenden Rezertifizierung keinerlei Möglichkeit mehr haben, auf das ursprüngliche Level zurückzuwechseln.

Der Prozess

Projektmanagerinnen und Projektmanager, die bereits über eine IPMA-Zertifizierung verfügen, werden von der jeweiligen Zertifizierungsstelle rechtzeitig über die Fälligkeit ihrer Rezertifizierung informiert. Um den Rezertifizierungsprozess starten zu können, darf das Zertifikat des entsprechenden Levels nicht länger als sechs Monate verfallen sein. In Ausnahmefällen sind auch zwölf Monate zulässig, allerdings muss in diesem Fall zeitnah eine nachvollziehbare Begründung vorgelegt werden. Mit der Antragsstellung lassen Projektmanagerinnen und Projektmanager sich offiziell für den Rezertifizierungsprozess registrieren. Neben einem vollständig ausgefüllten Antrag auf Rezertifizierung inklusive einer aktuellen Selbstbeurteilung ist auch eine Datei mit den geforderten Belegen zu den absolvierten Weiterbildungen einzureichen.

Hierfür werden dafür vorgesehene Tabellenblätter zur Verfügung gestellt. Als anerkannte Weiterbildungen für die Rezertifizierung IPMA Level C gelten zum Beispiel Seminare, Tagungen, Weiterbildungen an Hochschulen oder Fachhochschulen, Symposien oder Präsentationen. Aber auch ein Selbststudium, die Veröffentlichung von Blogs, Büchern oder Artikeln sowie eine Assessortätigkeit kann abgerechnet werden.

Weitere fachliche Aktivitäten werden im Einzelfall akzeptiert, wobei die Regel gilt, dass für eine Stunde Aktivität eine Stunde Weiterbildungsnachweis anerkannt wird – jedoch maximal 40 Stunden je Rezertifizierungsphase. Die notwendigen Hinweise, die das Ausfüllen und Einreichen des Antrags betreffen, können Antragsstellende dem Antrag selbst entnehmen. Nach Einreichen wird der Rezertifizierungsantrag hinsichtlich seiner Vollständigkeit und seiner Erfüllung der Voraussetzungen geprüft. Anschließend erhält die oder der Antragsstellende sein neues, verlängertes Zertifikat.

Sollten Zweifel bestehen, behält die IPMA sich immer auch die Möglichkeit vor, im Rahmen eines Interviewtermins eine abschließende Beurteilung vorzunehmen. Wird diese Möglichkeit nicht wahrgenommen, kann das Zertifikat nicht verlängert werden. In diesem Fall erhalten antragsstellende Projektmanagerinnen und Projektmanager eine schriftliche Begründung einschließlich entsprechender Rechtsmittelbelehrung.

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